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Der Wunsch, Vater des Gedankens

Grabplatte von Palenque

Astronaut oder König?

von Elo Jo Mauri

Das Relief der 1952 im Tempel der Inschriften gefundenen Grabplatte des Königs Pakal zeigt nach Ansicht des Schweizer Schriftstellers Erich von Däniken kein Motiv aus der Mythologie der Maya, sondern einen Raumfahrer in einer Art Rakete. Diese These wird jedoch von der modernen Maya-Forschung nicht gestützt und deshalb meist in den Bereich der Pseudowissenschaft verwiesen.



Eingefärbt aus Sicht eines UFO-Theoretikers

An dem Relief faszinierte mich als Jugendlicher weniger das “Raumschiff“, als die verwegene Motorradfahrerpose des UFO-Piloten. Eine Körperhaltung, als wollte er dem Fluggerät noch etwas mehr Geschwindigkeit abringen. Dem UFO-Theoretiker (wie auch mir) entging, dass der Mann im Damensitz im Sattel klebt (zweiter Fuss nicht blau eingefärbt).

Da jede Abbildung der Grabplatte den “Raumfahrer“ immer gleich zeigte, ging man als naiver Bildbetrachter davon aus, dass oben und unten, links und rechts, zur Genüge abgeklärt waren. Eigentlich hat mich die Tatsache nie erreicht, dass es sich um eine Grabplatte handelte, für mich war es immer ein Wandrelief. Das Gerät, eine Mischung aus Mercury-Kapsel und Tinguely Skulptur, musste mit dem richtigen Antrieb einfach in der Lage sein zu fliegen. Da solches Fluggerät in der Regel nicht durchsichtig ist, hat der geniale Steinmetz eine Schnittdarstellung gewählt, damit man der Apparatur auch richtig auf den Grund gehen kann. Dass der Pilot in der Kleidung eines Mayafürsten herum fliegt, hat uns weiter nicht gestört. Der durfte wohl mal kurz, die haben ihn ans Steuer gelassen. Oder war es sein Vehikel? Fragen über Fragen, deren richtige Antworten den Konkurs des Mystery Parks auch nicht hätten abwenden können.

Dass die Maya einen Hang zum Schnörkelhaften hatten, wurde mir erst später bewusst. Das Bild eines rauchenden Mayapriesters zeigt, dass die Mayakünstler entweder eine rege Phantasie hatten, oder die Kleidermode, sowie deren Modeschmuck, entsprechend ausgefallen war.



Mayapriester

Reduziert man nun das Relief der Grabplatte auf das Männlein, so verliert der “Motorradfahrer“ auch etwas an Pfiff.


Er beginnt zu tänzeln. Legt man ihn nun noch auf den Rücken, so macht er den Anschein, als ob er sich seinem Rausch ergibt. Die Frage, die man nun zu stellen hat lautet: Pilze oder Cannabis? Fügt man ihm nun noch das Umgebungsgebilde wieder zu, so macht sich König Pakal der Grosse gar nicht so schlecht auf seinem Thron.
Stellt man sich “unten“ an den Plattenrand, so sieht das Ganze so aus, wie sich ein Maya die Ewigkeit für seinen König vorgestellt haben könnte, etwas kompliziert zwar, aber die Maya waren immerhin eine Hochkultur, die durften sich so ein Jenseits leisten.


Schliesslich hat man einige junge Menschenopfer vor seiner Grabkammer gefunden, die ihm in dieser Pracht Gesellschaft zu leisten hatten.
Aber vielleicht sind diese ja als ewige Zuschauer am königlichen Flugmeeting gedacht.