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Karl Daumer - Die Dildo Gesellschaft
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von A.C. Sauerberg Die Kapitalistische Arbeiterpartei Sehnahs wurde 2007 von dem Soziologen Karl Daumer gegründet. Im gleichen Jahr wurde die KAS-Press mit dem Parteiorgan „Ran an den Speck“ ins Leben gerufen. Das KAS Parteiprogramm geht aus dem Denken A. Kojèves hervor. Die wechselseitigen Anerkennungskrisen zwischen Herrn und Knecht führen, so Kojève, zu einem Verschwinden des Herrn, während der Knecht sich allmählich zum Herrn über die Natur aufschwingt. Wie Hegel sieht Kojève das Ende der Geschichte mit dem Napoleonischen Europa erreicht, einer universellen und homogenen Zivilgesellschaft, die gänzlich auf wechselseitiger Anerkennung gleichberechtigter Citoyens fußt. Im Hegelschen Modell endet die Geschichte mit dem Sieg der Ideen der Französischen Revolution in der Schlacht bei Jena. Seither gibt es keine neuen politischen Ideen mehr, sondern nur noch ihre Verbesserung und Vertiefung. Das Zeitalter des historischen Menschen und des politischen Handelns im starken Sinne ist zu Ende. Fortan verwirklicht sich der Mensch nur mehr in der Kunst, der Liebe und im Spiel, und kann darin zu seiner ursprünglichen, durch die Zivilisation geläuterten Tierhaftigkeit zurückkehren. Im Gegensatz zu Marx ist der Endzustand der geschichtlichen Entwicklung nicht sozialistisch oder kommunistisch, sondern liberal-kapitalistisch - eine These, die neuerdings durch die an Kojève geschulte Hegel-Lektüre Francis Fukuyamas aktualisiert und kontrovers diskutiert wurde. Nach dem Sehnaher Soziologen Karl Daumer sind aber die meisten Bürger immer noch so genannte domestizierte Proletarier, welche sich durch rechtskonservative krypto-faschistische Ideen einlullen -, oder sich von Linken den Stempel Working Poor aufdrücken liessen. Der freie von finanziellen Sachzwängen befreite liberale Bürger, unbelastet von solchen Komplexen, strebe ein in allen Belangen ausgefülltes Leben in Wohlstand und in Harmonie mit der Umwelt an. Erst er dürfe sich Kapitalist nennen. Dass gewisse Leute übermässig Geld erhalten, sei im kapitalistischen Kontext zwar OK, pervers sei nur der Umstand, dass sie es nicht selber ausgeben könnten, da sie zu viel arbeiten müssten. Auf der anderen Seite seien Leute immer noch ohne Arbeit da oder hätten trotz Arbeit zu wenig bis kein Geld. Leute wie Vasella, Ackermann, Humer und co hätten ihr Time-Management schlicht nicht im Griff, sie müssten pro Jahr 10 Jahre Ferien haben. Im weiteren müsste man diesen Managern einen künstlichen Darmausgang mit Sack verpassen, da sich ein Unternehmen ihren Gang auf die Toilette nicht mehr leisten kann. Oder aber sie pampern sich, finanziert aus dem eigenen Sack, selbst. Wenn schon Sparkurs, wenn schon Gewinnoptimierung, dann auch richtig meine Herren! Arbeitslose Kapitalisten seien geradezu prädestiniert, Geld in den Wertefluss der Gesellschaft einzuspeisen. Daumer meint weiter, dass hohe Einkommen ( laut Bolar ab 2 Millionen/Jahr) viel zu viel Verwaltungsaufwand mit sich brächten. Die wenige Freizeit, welche den Managern noch bleibe sollten diese nicht mit “Geldzählen“ verplempern. Jedes gut erzogene kapitalistisch-bürgerliche Kind, werde in der Tugend des Teilens erzogen, während der Pöbel, die Proletarier- und Neureichenkinder mit den Ellenbögen ihre Suppen auszulöffeln pflegten. Die Eliminierung der sozialen Differenzen sei ein Muss für jede saubere kapitalistische Gesellschaft. Der Neid könne nur mit Kapitalspritzen bekämpft werden. Die stärkste Opposition gegen diesen Volkskapitalismus erwächst von Seiten der Grünen. Eine Studie in Sehnah hat ergeben, dass geizige Superreiche den niedrigsten CO2 Ausstoss zu verzeichnen hätten, da diese Kapital binden, welches verteilt auf viele, den allgemeinen Verbrauch massiv anheben würden. Diese Klumpenbildungen seien von Nöten für jede Umwelt und für eine positive CO2 Bilanz. Verteiltes Kapital würde sinnlos mit Benzinschleudern gen Himmel geschickt, um nur ein Beispiel anzufügen. Man sehe es schon daran, Superreiche sässen oft mit einem dicken Pullover in einer ungeheizten Villa, während jede Sozialwohnung auf 22°C hoch geheizt würde. Es sei auch recht schwierig, arme Leute zu Geizkragen zu erziehen.
Ist die Freizeit neben Geld und Gütern ein primäres Kapital? Bei normalen Menschen sei das so, sagt Daumer. Die Tatsache, dass nun aber viele Leute ihre Ferien im Feriendorf am Strand mit Animator und Co verbrächten, sei ein typisches Anzeichen für eine unmündige Gesellschaft.
“Arbeit macht frei“, der Slogan an den Eingangspforten der Nazi-KZ’s sagt einiges aus, über faschistische Denkweise. Nimmt man diesen Satz ernst, so bedeutet er, dass ein Arbeitsloser per Definition unfrei ist. Die Insassen in den KZs wurden zu Sklavenarbeit gezwungen, sie waren moderne Sklaven. Ebenso erging es Millionen in der Diktatur des Proletariats im kommunistischen Gulag. In einer freien Marktwirtschaft sind jedoch solche staatlichen Institutionen nicht erwünscht, da sie die privaten Betriebe konkurrenzieren, es sei denn, man kann die Kräfte privat zumieten, wie etwa Siemens, IG Farben etc. in den deutschen Lagern, dann wären sie praktisch um die Löhne der “freien“ Arbeiter zu drücken. In den USA gibt es die so genannte Gefängnis-Industrie, sie zielt in diese Richtung. Eine freie kapitalistische Gesellschaft ist nach Daumer jedoch nicht auf dem Profitstreben weniger aufzubauen sondern auf dem Profitstreben aller. Kapital ist nach Daumer sowohl Kaufkraft, Freizeit und Lebensqualität. Eine intakte Umwelt ohne die lästigen Umweltkatastrophen, welche ganze Städte versenken, saubere Luft, sauberes Trinkwasser, sind wichtigere Komponenten in seinem Kapitalbild als das triviale Geld. Die Südseeinsel sei längst kein Zufluchtsort mehr für Steuerflüchtige Superreiche, dafür sorgten die örtlichen Zunamis. Es sei bezeichnend, dass sich an der Wall-Street oder der Zürcher Bahnhofstrasse kein vernünftiges Vieh länger als eine Stunde aufhalten würde, da Feinstaub und Ozonwerte dermassen unter aller Sau seien. Schaue man aber, was da der Quadratmeter Boden da koste, tippe man sich an die Stirne. Was sich heute Kapitalisten schimpfe, sei ein Haufen hirnloser Idioten so Daumer an anderer Stelle. Die kurzsichtige Niedrig-Lohnpolitik führt dazu, dass bei vielen zu wenig Kaufkraft vorhanden ist, um sich ein Hybridauto leisten zu können. Das domestizierte Proletariat verseucht die Luft, die auch die armen Reichen mitatmen müssen. Gut Ospel und Co. haben sicher das nötige Kleingeld für ein privates Sauerstoffzelt, aber wer will schon als “Taucher“ durch diese Welt wandeln? Arbeit müsse in sinnvolle Beschäftigungen umgewandelt werden. Ein Gartenbeet umzustechen sei z.B. eine sinnvolle Beschäftigung, die zwar (nach der alten Weltordnung) wenig Profit abwerfe. Wer dann aber eine Karotte aus diesem Beet esse, der erlebe so etwas wie eine Initialzündung, ein Erlebnis, das mit Geld einfach nicht gekauft werden könne. Daumer zitiert weiter den frühen Hegel, welcher schon vor Marx von Entfremdung gesprochen hatte und greift den Casino-Kapitalismus, welcher mit der Realität nichts mehr zu tun habe scharf an. Er nennt die heutige Gesellschaft lange bevor Handys als Vibrator benutzt werden konnten, Dildo-Gesellschaft. Aufschlussreich ist denn auch seine Bordellstudie. Was sich da an armseligen Figuren mit weiss gepuderten Manager-Nasen herumtreibe, sei die wahre neue Armut, schreibt er. Und zu guter letzt noch an die Adresse der Gentechniker: Sie werden es fertig bringen, da ihnen die nötige Kultur fehle, dem Übermenschen jene am weitesten verbreitetet Eigenschaft einzupflanzen: “Die Dummheit“. Hier geht er einig mit seinem Kollegen K.C. Broom.
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