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18. Juli 2007

Ist der modernste Zug der Welt krank?

TSE, Trans Sehnah Express (Photo Berena Press)

Probleme mit dem TSE

Anna Felizitas Grazi

Das dynamischen Verhalten des Gesamtsystems des TSE, bezogen auf Fahrzeug-Fahrweg für den konventionellen Schienenverkehr, insbesondere Schwellen-Schotter-Oberbau im Rad/Schiene-System, wird von Experten als unzureichend dargerstellt. Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten des Zuges, die in der Größenordnung der sich im Untergrund ausbreitenden Oberflächenwellen liegen, treten Doppler-Effekte in Erscheinung, die zusammen mit anderen Einflüssen, wie z. B. aerodynamischer Widerstand, Erschütterungsausbreitung und Rollwiderstand zu einer Reduzierung der für die Fahrgeschwindigkeit zur Verfügung stehenden Leistung der Triebköpfe des TSE führen. Mit anderen Worten, der Zug darf nicht so schnell fahren wie er könnte. Die Ingeneure der Wagonfabrik Komina Train AG sehen das Problem eindeutig in der Schienenschotterkonstruktion und nicht im Wagenmaterial, da auf der firmeneigenen Teststrecke der Effekt nicht auftrete. Der Schweizer Designer Pablo Siegenthaler ist froh über dieses Ergebnis. Die Windkanalversuche am Modell seien immer mit einem Restrisiko verbunden. Manchmal zeige die Realität an der 1:1 Konstruktion andere Effekte, die am Modellversuch nicht festgestellt werden konnten.

Der Verlust für die Nationalbahnen geht inzwischen in die zweistelligen Millionen. Man hofft aber noch in diesem Jahr die notwendigen Vorkehrungen am Schienenmaterial treffen zu können.

Der TSE ist die modernste Magnetschwebebahn der Welt, die aber auch auf konventionellen Schienen fahren kann.

Magnetschwebebahnen sind spurgeführte Landverkehrsmittel, die durch magnetische Anziehung oder Abstoßung in der Schwebe gehalten werden. Räder sind dabei entweder gar nicht oder nur bei niedrigen Geschwindigkeiten notwendig.

In englischer Sprache ist für Magnetschwebebahnen das Kunstwort Maglev üblich, das in den 1960er Jahren durch den amerikanischen Physiker Howard T. Coffey aus dem Ausdruck "Magnetic Levitation" abgeleitet wurde.

Bei magnetisch schwebenden Bahnen kommt das Prinzip der gegenseitigen Anziehung bzw. Abstoßung von Magnetfeldern je nach ihrer Pol-Lage zur Wirkung. Mit den dadurch ausgeübten Kräften können Objekte mit magnetischen Eigenschaften gegen die Schwerkraft und andere Kräfte bewegt werden, solange die Kraft des Magnetfeldes größer ist als entgegenwirkende Kräfte. Ein dauerhaftes freies „Schweben“ und eine gleichzeitige Fahrbewegung mit statischen und ungeregelten Magnetfeldern ist jedoch erst möglich, seit es hinreichend schnelle und effiziente dynamische Regelungen gibt. Ausschlaggebend für das dauerhafte magnetische Schweben war damit bislang vorrangig ein leistungsfähiges Regelungssystem in Verbindung mit einem regelbaren Magnetfeld. Seit Hochtemperatursupraleiter verfügbar sind, rücken auch relativ einfache aber wirkungsvolle Supraleitermagnetbahnen in den Bereich des technisch machbaren.